Ontario, Kanada
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Ontario, kurz ON, ist eine der meist besuchten Regionen in Kanada. Schon alleine die drei Hauptattraktionen - Toronto, als die größte Stadt des Landes, die beeindruckenden Niagara Fälle und Ottawa als die Hauptstadt von Kanada - ziehen die meisten Touristen an. Aber Ontario hat sicherlich noch viel mehr zu bieten. Sie können die unberührten Wälder nördlich des Lake Superior erkunden oder die See und Flüsse im Algonquin Provincial Park erforschen. Der Algonquin Provincial Park ist nicht nur Ontarios größter und ältester, sondern auch Kanadas bekanntester Park. Theaterliebhaber kommen im weltbekannten Stratford bei Shakespeare auf ihre Kosten.

Der Name Ontario kommt von einem Wort der Iroquoian Indianer und bedeutet so viel wie "glitzerndes Wasser" und wurde ursprünglich zur Beschreibung des großen Sees, der heute als Lake Ontario bekannt ist, benutzt.

Ontario in Zahlen
Ontario ist Kanadas zweitgrößte Provinz und bedeckt eine Fläche von 1.068.587 qkm. Die Gesamtfläche ist somit größer, als die Fläche von Frankreich und Spanien zusammengenommen. Es gibt rund 250.000 Seen in der Provinz. Rund ein Sechstel der Provinz ist mit Wasser bedeckt. Die fünf Großen Seen, die gemeinschaftlich von Canada und den USA verwaltet werden, bilden zusammen das größte, ständige Süßwasserreservoir der Welt.

In Ontario leben mehr als 11 Millionen Menschen. Die Einwanderung hat beim Bevölkerungswachstum eine entscheidende Rolle gespielt. In der Tat bleiben mehr als 50 Prozent der Einwanderer in Ontario.

Der höchste Punkt von Ontario liegt im Bezirk Timiskaming (nahe dem Lady Evelyn Smoothwater Provincial Park) und ist 693 m NN.

Ontario grenzt im Norden an die Hudson Bay und die James Bay, im Osten an die Provinz Quebec, im Süden an den St. Lorenz Strom und die Großen Seen, sowie im Westen an die Provinz Manitoba.

Manitoulin Island (2,766 qkm), im Huronsee, ist die größte Süßwasserinsel der Welt. Sie ist eine heilige Stätte für Kanadas Ureinwohner.

Der südlichste Punkt in Kanada befindet sich in Ontario. Es ist die Insel Middle Island im Eriesee. In der Tat liegt dieser Punkt südlicher, als die Stadt Rom in Italien.

Toronto ist die Hauptstadt der Provinz Ontario und liegt im Südosten der Provinz am Lake Ontario.

Toronto ist mit seinen 2,385 Millionen Einwohnern die größte Stadt in Kanada. Andere große Städte sind Hamilton im Süden, London und Windsor im Südwesten, Kingston und Ottawa im Osten, sowie Sudbury, Sault Ste. Marie und Thunder Bay im Norden.

Die meisten Menschen in Ontario sprechen Englisch, jedoch geben nahezu eine halbe Million Menschen Französisch als Muttersprache an. Tatsächlich ist Ontarios französischsprechende Gemeinde die größte in ganz Kanada außerhalb von Quebec. Andere wichtige Sprachen sind Chinesisch, Italienisch, Deutsch, Portugiesisch, Indo-Iranisch, Griechisch, Polnisch, Spanisch, Niederländisch und Ukrainisch.

Die Ureinwohner Ontarios - über 167.000 sind registriert - sprechen zwei Hauptsprachen: Algonquian und Iroquoian. Algonquian wird von den Algonquian und den Ojibway gesprochen, die in der ganzen Provinz verteilt leben, als auch von den Cree, die meist im Norden leben. Die Iroquois und die Hurons, die im Süden und Osten Ontarios leben, sprechen Iroquoian.

Ontario kann ganzjährig bereist werden, jedoch liegt die Hauptsaison in den Monaten Juli und August.

Anreise
Ontario wird in der Regel auf dem Luftweg über Toronto erreicht. Es gibt ganzjährig Non-Stop Flüge von Europa aus. Flüge werden sowohl von Air Canada und Lufthansa, als auch von British Airways angeboten. British Airways fliegt in der Regel über London. Sie sollten auf jeden Fall die Preise vergleichen, denn es gibt dort große Unterschiede. Oftmals gibt es Sonderangebote nach Toronto. Von der Schweiz fliegt Swiss Air nach Toronto.

Reisen innerhalb von Ontario
Wir empfehlen die Anmietung eines Leihwagens oder eines Wohnmobils. Im südlichen Teil von Ontario sind die Straßen meist in gutem Zustand. Wenn Sie jedoch vorhaben, weiter in den Norden der Provinz vorzudringen, kann es empfehlenswert sein, ein Allradfahrzeug zu mieten, denn Schotterstraßen sind dort an der Tagesordnung. Dies gilt natürlich insbesondere für all diejenigen, die das Abenteuer der Wildnis suchen. Sie sollten sich jedoch vorher festlegen, welche Route Sie einschlagen wollen, denn die Nutzung von Leihwagen auf unbefestigten Straßen ist oftmals vertraglich untersagt. Dies gilt insbesondere auch für Wohnmobile. Informieren Sie sich am besten vor der Reise genau.

Um Besuchern der Provinz das Leben leicht zu machen, sind viele Touristenattraktionen an den Highways der Provinz ausgeschildert. Die blau weißen Schilder geben den Namen, die Richtung und die Entfernung an, so daß eine Orientierung leicht fällt.

Wenn Sie eine der Großstädte erkunden wollen, bietet sich die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel an, denn es spart Ihnen nicht nur Geld, sondern auch Nerven. Parkgebühren sind extrem teuer und das Auffinden eines Parkplatzes kann zum Geduldsspiel werden. Verschwenden Sie nicht Ihre kostbare Zeit!

Für die Abenteuerlustigen unter Ihnen kann eine Busfahrt mit dem Greyhound genau das Richtige sein. Das Netzwerk ist breit und die Preise günstig.

Wenn Sie etwas Außergewöhnliches suchen, dann sollten Sie per Bahn reisen. Die Agawa Canyon Tour bringt Sie durch das atemberaubende Algoma Country. Der Agawa Canyon liegt mitten in der Wildnis und der Weg dorthin führt Sie über haushohe Brücken und vorbei an einsamen Bergseen und Wasserfällen.

Wenn Sie einfach nur große Entfernungen überwinden müssen, dann sollten Sie aufs Flugzeug umsteigen. Nahezu alle größeren Städte haben einen Flughafen mit täglichem Service.

Zahlungsmittel
Neben den gängigsten Kreditkarten (Visa, Master Card und American Express) bietet sich die Mitnahme von Reiseschecks in kleinen Stückelungen an. Sie werden in der Regel wie Bargeld akzeptiert und bieten den Vorteil der Versicherung.

Ganz auf Bargeld sollte man sich nicht auf den Weg machen, wenn man vorhat abgelegene Gebiete zu bereisen. Hier zählt nur Bargeld, da die meist kleinen Läden keine Vorrichtungen für Kreditkarten haben. Deutsches Geld oder Amerikanische Dollar mitzunehmen hat keinen Zweck. Amerikanische Dollar werden lediglich in grenznahen Gebieten angenommen. Euroschecks werden ebenfalls nicht akzeptiert.

Preise
Alle angegebenen Preise beinhalten, anders als in Deutschland, noch keine Steuer. Diese wird erst beim Bezahlen hinzu addiert.

Es fallen insgesamt 15% Steuern an (7% GST Goods and Service Tax und 8% RST Retail Sales Tax).

Bedienungen in Restaurants erwarten in der Regel ein Trinkgeld in Höhe von 10-15 Prozent des Rechnungsbetrages, da diese häufig nur den Mindestlohn erhalten. Meist wird das Trinkgeld einfach beim Verlassen des Restaurants auf dem Tisch liegengelassen. Trinkgeld ist auch bei Fahrten mit dem Taxi, beim Friseur oder bei Hotelpagen üblich.

Es lohnt sich, alle Belege aufzubewahren, denn für Touristen, die keinen ständigen Wohnsitz in Kanada haben, werden auf Antrag die Steuern zurückerstattet. Dies gilt allerdings nur für Beträge ab CAN $50,- pro Rechnung und minimal CAN $200,- insgesamt. Ausgenommen hiervon sind u.a. Rechnungen über Benzin, Verkehrsmittel etc. Für Hotelrechnungen (oder andere Unterkünfte einschl. Camping) gilt im übrigen kein Mindestbetrag für Belege. In jedem Falle lohnt es sich für Hotelrechnungen und größere Anschaffungen, die außer Landes befördert werden. Anträge hierfür finden Sie auf der unten angegebenen Webseite. Der Antrag auf Rückerstattung kann bis 6 Monate nach Verlassen Kanadas schriftlich gestellt werden. Nach einer Bearbeitungszeit von mehreren Wochen kommt dann irgendwann ein Scheck mit dem Erstattungsbetrag nach Hause. Wenn Sie per Flugzeug nach Kanada einreisen, müssen Sie dem Erstattungsantrag Ihre Bordkarte beilegen. Belege für ausgeführte Waren müssen unbedingt bei Zoll bestätigt werden!

Weitere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte der Webseite der Besucher Steuererstattung.

Öffnungszeiten
Die Geschäfte in Ontario sind in der Regel von 10:00 bis 18:00 Uhr geöffnet. Einige Geschäfte haben auch bis 21:00 Uhr auf, große Lebensmittelgeschäfte sogar rund um die Uhr, wie auch sehr viele Tankstellen, die auch das Nötigste parat halten. In den Sommermonaten gelten oft verlängerte Öffnungszeiten.

Die Post ist in der Regel nur bis 17:00 Uhr geöffnet, die Banken schließen häufig schon um 16:00 Uhr.

National Parks und Provincial Parks
Ontario besitzt sechs National Parks. Diese sind: Bruce Peninsula, Fathom Five, Georgian Bay Islands, Point Pelee, Pukaskwa und St. Lawrence Islands. Weitere Informationen zu den einzelnen National Parks finden Sie im Kanada Urlaubsplaner unter der Rubrik "Attraktionen".

Ontarios Provincial Parks haben eine ganze Menge zu bieten: Unverfälschte Wildnis, weitgezogene Sanddünen, weltklasse Kanurouten und atemberaubende Wanderwege. Jedes Jahr erfreuen sich mehr als acht Millionen Touristen dieser beeindruckenden Natur. Bis heute wurden 104 Provincial Parks für die Öffentlichkeit geöffnet. Weitere 171 Parks wurden als Schutzgebiete angelegt, um das wichtige Erbe zu schützen und für kommende Generationen zu erhalten.

Geschichte
Vor rund 400 Jahren lebten ca. 60.000 Menschen in den heutigen Grenzen von Ontario. Diese Menschen gehörten zu den Indianern und sprachen im Norden Algonquian und in den zentralen und südlichen Regionen Iroquoian. Algonquian wurde von den Stämmen der Ojibways, der Algonquins und der Cree gesprochen. Sie hatten einen festen Wohnsitz und bestritten ihren Lebensunterhalt mit Fischen und Jagen. Die Sprache Iroquoian wurde von den Stämmen der Hurons, der Tobaccos und der Neutrals, sowie von den fünf Iroquois Nationen gesprochen. Sie lebten in Dörfern und betrieben Landwirtschaft.

Samuel de Champlain besuchte die Hurons im Jahre 1615 und wurde so zum ersten europäischen Handelspartner der Indianer. Sie handelten vornehmlich Fälle und tauschten diese gegen europäische Kleidung und Stahl ein. Die Europäer lernen von den Hurons viele Techniken zum Überleben, denn sie hatten sich den harschen Bedingungen des rauhen Landes ideal angepaßt. So zeigten sie ihnen die Kräutermedizin, das Kanu, die Schneeschuhe sowie den Schlitten. Der lukrative Handel mit den Fellen veranlaßte die Europäer zum Bleiben.

Die Briten folgten den Franzosen nach Nordamerika. Sie gründeten im Jahre 1670 die Hudson Bay Company, die im übrigen noch heute existiert. Schnell wurden die beiden Nationen zu Feinden, was im Siebenjährigen Krieg (1756 bis 1763) seinen Höhepunkt fand. Als der Krieg mit dem Vertrag von Paris endete gingen alle Besitztümer der Franzosen zu den Briten über.

Die Verfassung oder der Canada Act wurde im Jahre 1791 verkündet. Er teilte die alte Provinz Quebec in Upper Canada (heute Ontario) und Lower Canada (heute Quebec) auf. Nach dem Krieg mit den Vereinigten Staaten im Jahre 1812 begann im Jahre 1825 der Zustrom von Einwanderern aus England, Irland und Schottland in das südliche Ontario. Die Bevölkerung von Südontario lag im Jahre 1851 bei fast einer Million Menschen.

Der British North America Act - im Jahre 1982 in Constitution Act umbenannt - rief am 1.Juli 1867 die Confederation of the Dominion of Canada aus. Die Bundesregierung erhielt ihren Sitz in der neuen Hauptstadt Ottawa. Sir John A. Macdonald wurde zum ersten Premier von Kanada. John Sandfield Macdonald (keine Verwandtschaft) wurde zum ersten Premierminister der neuen Provinz Ontario.

Von der Konföderation bis zum zweiten Weltkrieg war die Landwirtschaft der wichtigste Industriezweig Ontarios. Neue Technologien haben das Gesicht der Provinz verändert. Die Eisenbahn, die Entdeckung der Elektrizität und Alexander Graham Bells Erfindung des Telefons im Jahre 1876, in Brantfort, Ontario, brachte nicht nur neue Industrien sondern auch wachsende Städte mit sich.

Um 1880 wurde der Bergbau in Ontario populär, nachdem Kupfer, Nickel und andere Mineralien im Norden der Provinz gefunden wurden. Im Jahre 1904 wurde ein ganz neuer Industriezweig ins Leben gerufen, als eine Gruppe von Geschäftsleuten in Ontario die Ford Motor Company of Canada gründeten.

Mit Ende des Zweiten Weltkrieges stieg die Zahl der Einwanderer an und Menschen aus allen Teilen Europas fanden in Kanada eine neue Heimat. Die Forstindustrie bleibt der stärkste Wirtschaftszweig im Norden. Der Tourismus ist der drittstärkste Sektor in Ontarios Norden. Jedes Jahr werden Tausende von Besuchern aus allen Teilen der Welt in Ontarios Norden begrüßt. Neben historischen und kulturellen Attraktionen finden sich hier exzellente Möglichkeiten zum Camping, Wandern, Bootsfahren, Angeln, Jagen und Skifahren.

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